Immobilienpreise in Deutschland: Entwicklung & Prognose
Die Immobilienpreise in Deutschland steigen kontinuierlich an. Dennoch zeigt sich ein Hoffnungsschimmer in Form einer Wende. Obwohl sich die Preissituation am deutschen Immobilienmarkt nach wie vor uneinheitlich gestaltet, dürften vor allem Veränderungen bei Eigentumswohnungen und Häusern auftreten.
Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland
Noch immer erscheint die Preissituation für Immobilien in Deutschland heterogen, sodass keine allumfassenden Prognosen für den gesamten Markt gegeben werden können. Allerdings lässt sich ein Unterschied in Bezug auf das Baumodell feststellen. Während bei Neubauten noch immer mit einem Preisanstieg gerechnet werden muss, fällt der durchschnittliche Kaufpreis bei neuen Ein- und Familienhäusern. Bei bestehenden Eigentumswohnungen sowie Häusern sind die Preise weiterhin rückläufig. Zwar handelt es sich hierbei oft nur um wenige Prozente, im direkten Vergleich mit den Änderungen zum Vorjahresmonat lässt sich aber schnell feststellen, dass eine Tendenz grundsätzlich vorhanden ist.
In Anbetracht der Immobilienpreise in Deutschland erläuterte die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht, dass die Wohnimmobilien im Jahresmittel deutlich überbewertet ausfallen. Für besagten Bericht ließen die Banker mehrere Analysen durch diverse Institute einfließen, welche unter anderem das Geschehen des Vorjahres genauer betrachteten. Beispielsweise stiegen die Preise für Wohnimmobilien im Jahr 2022 um neun Prozent, wobei sich die Teuerung auf die erste Jahreshälfte konzentrierte. In der zweiten Jahreshälfte verzeichneten sich Preisnachlässe. Ob sich diese Situation 2023 und danach wiederholen wird, lässt sich aus den Analysen jedoch nicht feststellen.
Weniger Wohnungen und steigende Mietpreise
Einen wesentlichen Einfluss auf die Immobilienpreise in Deutschland besitzen sowohl die steigenden Bauzinsen sowie die immense Verteuerung von Baumaterialien wie Bauleistungen. Aus diesem Grund wagen immer weniger Menschen den Schritt zum Eigenheim, da diese Entscheidung mit immer höheren Kosten verbunden ist. Gleichzeitig ergibt sich aus dieser Lage eine Verschärfung der Gesamtsituation am Mietmarkt. Als Folge steigen vor allem Mieten in Metropolen weiterhin an. Die Mietpreise steigen dabei prozentual stärker als die Kaufpreise an. In Großstädten wie etwa Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Leipzig oder München stiegen die Angebotsmieten im zweiten Halbjahr 2022 um mehrere Prozente, während die Steigerung bei den Kaufpreisen lediglich knapp über einen Prozent betrug.
Die Stagnation beim Wohnungsbau verschärft die Gesamtsituation zusätzlich. Über das Jahr 2022 hinweg nahm laut Angaben des Statistischen Bundesamtes die Anzahl an Baugenehmigungen für neue Nichtwohn- und Wohngebäude deutlich ab. Selbst in neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden weniger Wohnungen als die Jahre davor genehmigt. Wie sich diese Lage auf die bereits bestehenden Mieten und neue Mietkosten auswirkt, lässt sich noch nicht sagen. Der geringe Anteil an möglichen Mietobjekten dürfte allerdings dafür sorgen, dass passende Objekte selbst mit höheren Preisen einen Mieter finden werden.
Prognose für Immobilienpreise in Deutschland
Die Prognose für Immobilienpreise in Deutschland sieht starke Einbrüche vor. Ein Rückgang von bis zu zehn Prozent ist nach den Einschätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, kurz DIW, möglich. Vor allem ein bedenkliches Auseinanderdriften von Mieten und Kaufpreisen soll sich in den nächsten Monaten und möglicherweise Jahren zeigen. Um diese Prognose stellen zu können, erstellte das DIW eine Studie, in welcher 97 Städte in ganz Deutschland untersucht wurden. Es zeigte sich ein Anstieg der Preise für Eigenheime und Eigentumswohnungen um durchschnittlich elf Prozent. Mieten hingegen stiegen um vier Prozent an.
Das DIW wertet dieses Auseinanderdriften als ein Indiz, dass Immobilien aktuell die Rolle eines Spekulationsobjektes einnehmen. Gleichzeitig könnte es zu Preisblasen kommen. Inwiefern sich diese zeigen werden, gab das DIW nicht bekannt. Laut ihnen dürften aber die Preise sowohl für Eigentumswohnungen wie für Häuser zukünftig um bis zu zehn Prozent fallen. Eine Angst vor dem Platzen der bereits bestehenden riesigen Immobilienblase soll es jedoch nicht geben.
Während sich die Mieten für Bestandswohnungen seit Jahrzehnten konstant verändern, stiegen die Preise für Eigentumswohnungen vor allem in den letzten Jahren rapide an. Die aktuell vorherrschenden Preise resultieren einerseits aus einer vielerorts zu hohen Nachfrage bei einem gleichbleibend geringen Angebot. Andererseits drängen sich immer mehr Menschen auf den Mietmarkt, welche ihren Traum von einer eigenen Immobilie bereits aufgegeben haben. Aus diesem Grund dürften die Mieten immer noch deutlich anziehen.
Kein flächendeckender Preisrutsch
Obwohl der Immobilienmarkt in weiten Teilen Deutschlands eine wortwörtliche Vollbremsung hingelegt hat, dürfte 2023 kein flächendeckender Preisrutsch eintreten. Die tatsächliche Entwicklung der Preise hängt wesentlich von der Lage sowie dem Zustand der Immobilie ab. Folglich zeigt sich ein deutlicher Unterschied, je nachdem, ob sich das Objekt in einer Metropolregion befindet oder eher abseits begehrter Wohngegenden liegt.
Hier können Sie günstigere Immobilienpreise erwarten
Verwundernd dürfte sein, dass in großen Metropolregionen die Immobilienpreise entweder stabil bleiben oder leicht abnehmen. In den sogenannten Speckgürteln dürften sich die Preise auf dem aktuellen Niveau einpendeln, da die Preise dort noch günstiger als in den Ballungszentren sind.
Für günstigere Preise sollten Sie sich den ländlichen und strukturschwachen Regionen zuwenden. 2023 sollen sich in diesen Bereichen Preissenkungen zeigen.
Ebenfalls günstiger werden jene Gebäude, die auf den ersten Blick nicht erstrebenswert aussehen. Bestandsimmobilien mit entweder einer schlechten Energiebilanz oder einem hohen Sanierungsbedarf sollten erschwinglicher werden. Der Preissturz hängt wesentlich mit den stark gestiegenen Energiekosten zusammen. Die Nachfrage sinkt aufgrund dieser Tatsache, wodurch die Immobilien etwas an Wert einbüßen.
Fazit
In den kommenden Monaten und Jahren dürfte sich eine starke Veränderung auf dem Immobilienmarkt in Deutschland zeigen. Während Neubauten weiterhin mit hohen Mietpreisen justiert werden, senken sich die Kosten für Häuser. Ob die Immobilienpreise in Deutschland folglich gleich bleiben oder ob die Preisblasen platzen werden, lässt sich nicht festhalten. Fakt ist, dass vor allem Eigentum weiterhin teils mit hohen Kosten verbunden ist und sich diesbezüglich keine Änderung zeigt.